Kinder unterwegs in der Natur
Warum gehen wir mit Kindern in die Natur?
Die Natur bietet mit all ihren Erfahrungsmöglichkeiten hervorragende, spannende und sehr lebendige Bildungsräume. Diese fordern Kinder auf, ihrer Neugier nachzugehen, ihren Bewegungsdrang auszuleben und ihre Vorstellungskraft und Phantasie zu entfalten. In unseren Projekten begleiten wir die Kinder aufmerksam und entwicklungsangemessen bei ihren Entdeckungen, Abenteuern, phantastischen Geschichten und Bauvorhaben. Wir geben ihnen dabei zugewandt so viel Sicherheit wie sie brauchen, um sich die Naturräume auf ihre persönliche Art anzueignen. Wir führen Mehrtagesprojekte durch, damit die Kinder „Zeit wie Heu haben“ und das Projekt auskosten können. Erfahrungsgemäß findet in einem mehrtägigen Projekt ein intensiveres Einlassen auf die Natur und ihre Erscheinungen statt.
Draußen sein
Kinder erleben die Natur in aller Stabilität wie auch in allen Facetten und Veränderungen: Unterschiedliche Naturräume wie Fluss, Ufer, Wald oder Wiese und Feld bieten mannigfaltige unterschiedliche Erfahrungen an.
Durch Jahreszeiten, Dunkelheit und Licht sowie Wetter ist die Landschaft immer im Veränderungsprozess und hält somit stetig neue Reize für Kinder bereit.
Autonomie und Selbstwirksamkeit
Kinder verfolgen eigene Vorhaben gemäß den eigenen Interessen. Sie suchen sich die Herausforderungen selber: den Berg hochklettern, über den Baum balancieren, sich eine Hütte bauen, einen Käfer auf die Hand nehmen …
Zugewandtheit in der Begleitung
Kinder sind neugierige Menschen und wollen die Welt erkunden und erforschen. Wir begleiten sie in der Auseinandersetzung mit ihren eigenen Fragen und unterstützen sie entwicklungsgemäß in der Erforschung dessen, was sie herausfordert.
Einen ganzheitlichen Bildungsraum
Die Natur bietet mehrdimensionale Entfaltungsmöglichkeiten, Erkunden und Erleben der Umgebung, selbsttätige, entdeckende Wissensgenerierung. Die Natur dient als Bewegungsraum und ist als Sprachraum „voller Wörter“.
Echte Situationen
Im Wald und in anderen Naturräumen wählen die Kinder sich ihr Abenteuer selbst und erleben „Wildnis“, Fremdes, Natur hautnah, körperliche Grenzerlebnisse und Lebendigkeit.
Fiktive Naturräume
Der Wald ist mehr als eine Anpflanzung von Baumarten. Für die Kinder ist er auch „Feenwald“, „Zwergenwald“ „Teufelsschlucht“. Sie entwickeln Phantasie und lassen der Kreativität freien Lauf. Oft werden Geschichten und neue Wörter erfunden, die der Sprachentwicklung dienen.
Erfahrungen mit allen Sinnen
Fühlen, Hören, Riechen, Schmecken und Sehen: die Natur ist voller „sinnvoller Reize“
Raum, Zeit, „Stille“
Anregungen werden bildungswirksam, wenn sie behutsam, verstehend und zulassend begleitet werden und ihnen regelmäßig genügend Zeit und Raum gegeben wird (geduldiges Entdecken). Zeit und Raum zu geben ist deshalb für ein neugieriges Erschließen eine wesentliche Bedingung.
„Ich“ als Teil einer Gruppe
Die frühe Interaktion zwischen Kindern erleichtert den Prozess des Sozialverhaltens, nämlich das Verständnis für „Ich möchte etwas tun, benutzen, haben, ausprobieren… und der andere auch – also können wir uns abwechseln oder uns helfen“. Kinder erleben und erfahren sich als Teil einer Gruppe - das gehört zum Großwerden dazu, ohne auf die eigene Individualität verzichten zu müssen.