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Zugewanderte Kinder und Jugendliche aus Südosteuropa

Viele zugewanderte Menschen aus Südosteuropa leben in Deutschland unter schwierigen sozialen Bedingungen, da ihnen als EU-Bürger*innen zunächst keine Sozialleistungen zustehen. Die Situation zeichnet sich somit allzu oft durch eine Kumulation folgender Lebensumstände aus: fehlende Krankenversicherungen, kein Anrecht auf kostenfreie Deutschkurse, komplizierte Mietsituationen, prekäre Arbeitsbedingungen, schwierige Bedingungen zur gelingenden Inklusion in Bildungssysteme und eine fehlende Akzeptanz bzw. große Vorbehalte seitens der Mehrheitsgesellschaft.

 

Diese Lebensumstände erkennen wir auch in der Stadt Neustadt, in die viele bulgarische und rumänische Familien zugezogen sind. Begleitend zu den Leistungen der Gemeinwesenarbeit und ihrer Sozialberatung ist es von Nöten, die von Stigmatisierung betroffenen Kinder, Jugendlichen und Familien intensiver zu begleiten und ihnen unterschiedliche Handlungsoptionen für Teilhabe zu eröffnen.


Der bsj Marburg will gemeinsam mit Angehörigen der Roma, anderen Zugewanderten und den schon länger oder immer in Neustadt beheimateten Menschen alternative und innovative Möglichkeiten zur Erhöhung der Partizipation, Mitwirkung und Teilhabe in der Stadtgesellschaft eröffnen. Zusammen mit dem Bürgermeister und finanziert durch die Stadt Neustadt sowie das Hessische Ministerium für Soziales und Integration wurde das dreijährige Vorhaben:„Von der Teilnahme zur Teilhabe: Zugewanderte aus Südosteuropa werden zu einem lebendigen Bestandteil der Neustädter Stadtgesellschaft“ ins Leben gerufen und nimmt ab September 2020 mit einer 0,5 Praxisstelle seine Arbeit auf. Das Projekt soll insbesondere dazu beitragen, gegenseitige Akzeptanz und Toleranz, den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie ein gelingendes Miteinander aller in Neustadt lebender Menschen zu fördern, Nachbarschaften zu stärken und im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe die Lebenslagen von Personen zu verbessern, die unter herausfordenden sozialen Bedingungen leben.

 

Wege zu einer gelingenden Teilhabe sind u.a. eine aktivierende Befragung und entsprechende Gestaltung der Angebote des neuen Familien- und Generationszentrums,  Abenteuerliches Unterwegs-Sein mit Kindern und Jugendlichen, Schaffung von Begegnungen im nahen Lebensumfeld sowie Familienangebote für alle Neustädter*innen im öffentlichen Raum. Das Vorhabend wird eng vernetzt mit der offenen Kinder- und Jugendarbeit,  dem Aufbau des neuen Familien- und Generationszentrums, den Elementar- und Bildungseinrichtungen, der Gemeinwesenarbeit und dem Quartiersmanagement, bestehenden Sport- und Bewegungsangeboten und allen in Neustadt bereits aktiven Bewohner*innen und Multiplikator*innen.

Dir Fotos entstanden während der Planung und Umsetzung eines Spielplatzes in Neustadt.