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Winterfreizeit 2019 in den Allgäuer Alpen

In diesem Jahr konnte die Berghütte aufgrund des starken Schneefalls nicht angefahren werden. Die Jugendlichen mussten sich mit dem gesamten Gepäck plus Lebensmitteln, welche auf Schlitten verpackt waren, zwei Stunden durch Schnee und dichten Nebel bergauf kämpfen. Unterwegs zum Schneeschuhwandern in Sonthofen waren Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren aus Neustadt und der Interkommunalen Jugendarbeit (Lohra, Bad Endbach, Gladenbach). Bereits seit 4 Jahren fährt der Verbund der interkommunalen Jugendarbeit des bsj in die Allgäuer Alpen zum Schneeschuhwandern.

Interessant erscheint der Aspekt, dass sich Jugendliche freiwillig in die Natur begeben, fernab von Internet und sonstigem Medienkonsum. Trotz erheblicher Anstrengungen, den Berg mit Gepäck hinauf zu wandern, war die erste Frage eines Jugendlichen nach Ankunft an der Hütte, ob wir im nächsten Jahr wieder ein solches Abenteuer bestreiten, schließlich waren auch vier Teilnehmer bereits zum vierten Mal mit von der Partie. Das Abenteuer, als unbeeinflussbares und unerwartetes Ereignis, scheint also auch heute noch ein reizvolles zu sein. Darüber hinaus bieten sich den Jugendlichen vielfältige Situationen für neue Erlebnisse. So werden alltagspraktische Erfahrungen im Rahmen der Selbstversorgung und sozialer Interaktion auf engstem Raum gemacht, sowie immer wieder neue unerwartete (Umwelt-) Bedingungen vorgefunden, auf welche es individuell zu reagieren gilt. In diesem Jahr war man durch den extremen Schneefall insbesondere den Witterungsbedingungen in freier Natur ausgesetzt und konnte somit unmittelbar die Kraft der Natur erfahren und auf sich wirken lassen.

Der starke Schneefall sollte auch für die komplette Woche anhalten. Es schneite jeden Tag fast ununterbrochen, wodurch die Gruppe meist gezwungen war an oder in der Hütte zu bleiben. Übliche Touren mit den Schneeschuhen, zum „Imberger Horn“ oder über die Strausbergalpe ins Retterschwanger Tal, waren aufgrund von Lawinengefahr (Warnstufe 4-5) leider nicht möglich.

Langweilig wurde es dennoch nicht, denn die Jugendlichen mussten sich den Tag über um drei Holzöfen kümmern und selbstverpflegen. Des Weiteren war die Gruppe in der Nähe der Hütte rodeln, hat viele Gesellschaftsspiele und eine eigens erfundene Variante der Spielshow „Schlag den Raab“ gespielt. In der Ausgabe „Schlag den Winter – Hüttenedition“ mussten die Jugendlichen in zwei Teams in unterschiedlichsten Spielen gegeneinander antreten. Diese gingen von Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit über Konzentrationsfähigkeit und Redegewandtheit bis hin zu Sinneswahrnehmungsfähigkeiten.

Einen krönenden Abschluss der Woche bescherte die Sonne, welche sich am letzten Tag endlich zeigte und den Jugendlichen den Abstieg erheblich versüßte, da sie nun endlich den lang ersehnten Ausblick auf die umliegenden Berge genießen konnten.